Bläserklänge im Advent, das gehört für viele Freunde der konzertanten Blasmusik zur alljährlichen Einstimmung auf die Weihnachtszeit dazu. Zahlreiche Zuhörer fanden sich in der evangelischen Stadtkirche in Müllheim ein, um dem Weihnachtskonzert der Stadtmusik zu lauschen.
Zur Eröffnung spielte das Blechbläser-Ensemble unter der Leitung von Lorenz Schropp von der Empore „La Réjouissance“ aus der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel und die Mozart-Erinnerungen zum Kanon „Halleluja“ in einem Arrangement von Ulrich Knörr.
Anschließend übernahm das Jugendorchester unter der Leitung von Martin Holschuh das Programm. Rund 30 junge und jung gebliebene Musikerinnen und Musiker begeisterten mit ihrer Aufführung, an der sie in vielen motivierenden Proben gefeilt hatten. Nach der gewaltigen „Jupiter Hymn“ von Gustav Holst ging es zu „Cloud9!“ von Filip Ceunen, einem Stück, das einem das Gefühl geben kann, es mit der ganzen Welt aufnehmen zu können. Dann groovte das Jugendorchester im St. Louis Blues von W.C. Handy und schloss mit „Alle Jahre wieder“, bei dem das Publikum mitsingen konnte.
Mit „Rhapsodia“, einer Fantasie von Robert Finn, spielte das Hauptorchester unter der Leitung von Franco Coali seinen Auftakt. Diese sehr abwechslungsreiche Komposition im Stil einer Filmmusik ist eine wahre Herausforderung für jedes Orchester und führte die Zuhörer auf eine emotionale Abenteuerreise.
Die Stadtmusik konnte den Klarinettisten Sebastien König aus Habsheim im Elsass wieder als Solist gewinnen. Mit atemberaubender Fingerfertigkeit und unglaublicher Intensität und Ausdruckskraft spielte er den Solopart des Rondo Allegro aus Mozarts berühmtem Klarinettenkonzert. Einfühlsam wurde er vom Orchester und von Tanja Lammert aus dem Klarinettenregister begleitet.
Munter ging es weiter mit englischen Volksweisen, dem March „Seventeen come Sunday“ aus der Folk Song Suite von R. Vaughan Williams. Der englische Komponist Sir Edward Elgar schrieb die Enigma-Variationen. Die mit Nimrod bezeichnete wunderbare Variation arrangierte Andreas Ruge, Orchestermitglied und diplomierter Tonmeister, für die Müllheimer Stadtmusik neu. Den Musizierenden gelang eine feinfühlige und differenzierte Umsetzung dieses Stücks. Mit dem Wohlfühl-Gospel „Oh Happy Day“ zauberten die Musizierenden manchem Zuhörer ein Lächeln aufs Gesicht. Den Schlusspunkt setzte die Stadtmusik mit dem zur Tradition gewordenen „A Christmas Festival“ des amerikanischen Komponisten Leroy Anderson, einem wunderschönen Medley aus acht weltbekannten Weihnachtsliedern.
Besinnliche Texte, Gedichte und Gedanken trug Elke Corbé bei, die sie zwischen den Musikbeiträgen vorlas. Es sei immer wieder überraschend, mit welchen Geschichten sie die Besucher unterhält und mit einem herzlichen Dankeschön überreichte ihr Manfred Klenk, erster Vorsitzender der Stadtmusik, ein Buchgeschenk.
Mit anhaltendem Applaus bedankte sich das Publikum und einige Besucher nutzten die Gelegenheit, im Anschluss im Probelokal auf der Breite mit den Mitgliedern der Stadtmusik ins Gespräch zu kommen und auf das gelungene Konzert anzustoßen.
Monika Scheper-Reichmann